Textillexikon | Fachbegriffe leicht erklärt

Ein Wegweiser durch die Fachbegriffe

Textillexikon: Abbildung Materialien

Baumwolle, Viskose, Polyester? Fachausdrücke dominieren den Textilbereich, unser Textil-Lexikon soll helfen, die wichtigsten Begriffe und Fachwörter, zu den Beschreibungen unserer Produkte zu erklären und gibt darüber hinaus Auskunft über gängige Bezeichnungen aus dem Bereich Veredelung von Werbetextilien.

Wissenwertes von A bis Z

Von A wie Applikation bis Z wie Zellulose, hier werden Materialien, Gewebe, Herstellungs- und Veredelungsprozesse im Werbetextilbereich in kurzen Worten leicht verständlich erklärt. Sollte Ihnen ein Begriff fehlen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, die Inhalte des Lexikons werden laufend erweitert und aktualisiert.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

Applikation
Eine aufgenähte oder aufgeklebte Verzierung auf Gewebe. Typische Applikationen: Aufnäher, Wappen und Embleme bedruckt oder bestickt.

Antipilling
Bezieht sich auf die Fasern von Fleece, die so hochwertig sind, das keine Noppen entstehen.

Atmungsaktiv
Körperwärme und Transpiration werden durch das Material nach außen transportiert. Die Atmungsaktivität eines Materials wird in g/qm in 24 h gemessen.

Baselayer
Die perfekte Basis für den Zwiebel-Look. Schützt vor Kälte, Hitze und transportiert Feuchtigkeit zur nächsten Schicht.

Baumwolle
Eine Zellulose-Faser; Baumwolle ist eine Naturfaser. Sie wird aus den Samenhaaren einer malvenähnlichen subtropischen Staudenpflanze gewonnen. Diese wird bis zu 3m hoch und ist ein strauartiges Gewächs, die außer in Indien jährlich neu gepflanzt werden müssen. Hauptproduzenten sind China, Indien, Pakistan, USA und die Türkei. Anbau und Gewinnung von Baumwolle erfordern besondere klimatische Bedingungen. Während des Wachstums braucht die Pflanze nämlich reichlich Niederschlag (ca. 5 Monate), während der Reife und Ernte dafür absolute Trockenheit. Diese Bedingungen sind nicht in allen Anbaugebieten gegeben, deshalb wird dort oft künstlich bewässert, was zur Versalzung der Böden führen kann, was wiederum den Einsatz von Chemikalien erfordert.

Baumwolle ist atmungsaktiv, sehr strapazierfähig, reißfest und widerstandsfähig gegen Hitze. Ein besonderes Kennzeichen der Baumwolle ist ihre gute Saugfähigkeit. Sie kann ca. 20 % ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen und bis zu 65 % ohne zu tropfen. Sie trocknet jedoch vergleichsweise langsam. Naturbelassene Baumwolle knittert stark und kann bei der Wäsche sehr einlaufen. Durch spezielle Behandlung bzw. Veredelung kann Baumwolle schrumpffrei und knitterarm – und damit äußerst pflegeleicht – ausgeführt werden. Kleidungsstücke aus Baumwolle sind meistens problemlos in der Maschine zu waschen.

Baumwolle – Kardiert
Baumwolle wird von Samenkapseln, Blattresten u.a. Verunreinigungen mittels einer Karde (Spinnereimaschine) befreit. Im Vergleich zu gekämmtem Garn ist kardiertes Garn ungleichmäßiger.

Baumwolle – gekämmt
Hier werden die kurzen Fasern entfernt und die übrigen sorgfältig parallelisiert. Das Garn wird kräftiger und gleichmäßiger, mit einem weichen und geschmeidigen Griff.

Baumwolle – Merzerisiert
Das Garn oder fertige Gewebe werden während des Dehnens mit Natronlauge so behandelt, dass der ursprünglich bohnenförmige Faserdurchmesser aufquillt und eine runde Form annimmt. Der Effekt: höherer Glanz, höhere Farbaufnahme und Strapazierfähigkeit.

Baumwolle- Ringgesponnen
Die Baumwollfasern werden durch einen Kämmprozess in eine Parallellage zueinander gebracht und zu einem Vorgarn zusammengefasst. Dieses wird durch mehrfaches Strecken und Verdrehen zu einem Feingarn verarbeitet. Daruch ist es weicher, glatter und glänzender als Open-End Garn.

Blende/Leiste
Verdeckt den Verschluss (Zip oder Druckknöpfe) meistens außen an den Jacken, kann aber auch innen unter dem Zip sein oder als doppelte Windpatte sowohl innen und außen zu finden sein.

Brushed Cotton
Gebürstete Baumwolle – ein Fertigungsprozess, bei dem rotierende Bürsten das Gewebe leicht anheben um ihm einen weicheren Griff zu geben

Burnout-Material
Durch spezielle Färbetechnik erzielter Marmorierungseffekt.

Canvas
Ursprünglich ein Hanfgewebe. Heute ist es die Bezeichnung für ein weitmaschig gewebtes, gitterartiges, meist stark appretiertes Baumwollgewebe. Wird auch als Gitterleinen bezeichnet.

Dochteffekt / Wicking
Kapillarer Saugeffekt von Garnen bei hautnah getragener Kleidung. Dadurch wird Feuchtigkeit nach außen transportiert.

Doppelnähte
Diese speziellen Nähte werden mit Zwillingsnadeln hauptsächlich an den Ärmel und am Bund eingesetzt und verleihen dem Produkt einen optisch schönen Abschluss und mehr Strapazierfähigkeit.

DWR-Beschichtung (Durable Water Repellence)
Chemische Behandlung, die sich mit dem Außenmaterial von Jacken verbindet und die Oberflächenspannung anhebt, so dass Wassertröpfchen abperlen.

Easy Care
Sammelbegriff für spezielle Materialverarbeitungen auf Kunstharzbasis. Sie umfassen schmutzabstoßende und fleckabweisende Eigenschaften ebenso wie Pillingfreiheit, Widerstandfähigkeit gegen Motten sowie gute Knittererholung und faltenarmes Trocknen nach dem Waschen. Die jeweils verbesserten Pflegeeigenschaften werden am Artikel angegeben.

Elasthan
Eine synthetische Elastikfaser, die in erster Linie dazu verwendet wird, Passform und Komfort zu verbessern. Extrem dehnbar, pflegeleicht und formbeständig. Für körpernahe Stretch-Mode und vor allem für hochwertige Bademode und Dessous wird in der Regel ein Materialmix mit bis zu 30 % Elasthan verwendet. Es gilt: je höher der Elasthananteil, desto perfekter passt sich das Modell dem Körper an.

Feinstrick
Leicht und locker gestricktes Material, das gerne im Sommer getragen wird.

Film (Siebdruck)
Filme für den Siebdruck sind farbseparierte, positive, klare Druckfolien mit entsprechenden Passermarken. Pro zu druckender Farbe muss ein Film erstellt werden. Mit diesem Film wird dann das Sieb belichtet und danach ausgewaschen.

Flache Form – Flat Panel
Dies bezeichnet die Front Fläche einer Kappe, die flach geschnitten ist.

Flatlocknaht
Flache Nähte, angenehm zu tragen, da sie nicht kratzen.

Fleece
Grob gebürstete Wirkware (Polyester oder Baumwollmischgewebe), wodurch eine flauschige Oberfläche entsteht.

Frottee
Kräuselstoff, der sich sehr flauschig und weich anfühlt. Typisch sind kleine Schlingen auf der Oberfläche, die auf der Haut einen angenehm belebenden Kribbel-Effekt erzeugen. Besonders häufig wird Frottee, wegen seiner Saugfähigkeit, für Handtücher, Bademäntel und Spannbetttücher verwendet. Werden die Schlingenköpfe an der Oberseite aufgeschnitten, so entsteht Veloursware.

Gepeached
Gewebe mit aufgerauter Oberfläche, die einen samtig weichen Griff hat.

Gesteppt
Wattiertes, gefüttertes Material mit Nähten im typischen Steppmuster.

Jersey
Es ist ein leicht dehnbares, wunderbar weiches Gestrick mit einer leichten Rippenstruktur, und hat eine glatte Außenseite und eine strukturierte Innenseite.

Melangeware (melé)
Eine Fasermischung als mehrfarbiger Farbeffekt in einem Garn.

Mercerisieren
Behandlung mit Natronlauge bei gleichzeitigem Spannen – dadurch erhält Baumwolle einen leichten Glanz, die Reißfestigkeit und Saugfähigkeit werden noch erhöht.

Microfaser
Äußerst feine Synthetikfaser, üblicherweise aus Polyester oder Polyamid.

Microfleece
Außerordentlich leicht, durch die dichte Knüpfung windabweisender und in der Regel dünner als gewöhnliches Fleece.

Netz
Material mit einer etwas gröberen Struktur für mehr Atmungsaktivität, kann auch als Futterstoff verwendet werden.

Nylon
Chemiefaser aus Polyamid. Besonders pflegeleicht, strapazierfähig und schnell trocknend.

Organic
Bezeichnet Produkte, die nach etischen und zertifizierten Standards produziert wurden.

Ösen
Kleine Öffnungen, die umsäumt sind oder eine Metalleinfassung haben, z. B. bei Caps oder im Achselbereich bei Jacken. Gehäuft sorgen sie für bessere Atmungsaktivität.

Oxford
Material mit einer Webstruktur, besteht aus Baumwolle oder aus Mischfasern. Oxford ist das typische Material klassischer Hemden oder Blusen.

Ökotex-Standard
Produktbezogenes System der Prüfung von Textilien auf ihre humanökologische Unbedenklichkeit. Hierin wird geprüft, dass die Grenzwerte von Schadstoffe in Textilien nicht überschritten werden (Schwermetalle, Pestizidrückstände, AZO-Farbstoffe, Formaldehyd). Die Textilien, die dieser Prüfung standhalten, erhalten das Öko-Tex Standard 100 Zertifikat.

Piqué
Dies ist ein leichtes Gewebe mit waffelartiger oder körniger Oberfläche. Gewirkter Piqué ist das typische Material der klassischen Poloshirts.

Polyester
Ist eine vollsynthetische Chemiefaser, sie ist sehr reiß- und scheuerfest und nimmt kaum Feuchtigkeit auf.

Popelin
Ein dicht gewebtes, langlebiges Material aus Baumwolle oder Viskose. Typisch für Popelin sind die feinrippige Struktur und der feine Glanz.

PU-Beschichtung
Klare oder milchige Beschichtung, die auf der Materialinnenseite aufgebracht wird, um Jacken wasserdicht und atmungsaktiv zu machen.

Raglanärmel
Schuler- und Ärmelteil werden aus einem Stück gefertigt. Die Raglannaht verläuft in einer Linie vom Halsausschnitt quer über die Brust und schräg über den Rücken zur Achsel.

Rippstrick
Zeichnet sich durch eine hohe Dehnbarkeit mit geringerer Materialdichte aus. Rippstrickbündchen findet man an Kragen, Ärmel und Taillenbund.

Ripstop
Sind Stoffe, die in einer speziellen Technik gewebt und besonders reißfest sind. Das Material hat eine mehr oder weniger deutliche „Rechenkästchenstruktur“. Vorteile von Ripstop-Materialien sind hohe Reißfestigkeit und Stabilität.

Schulterpasse
Eine doppelte Materialschicht im Schulterbereich bei Hemden, einfach bei Jacken, erhöht die Strapazierfähigkeit und den Komfort beim Tragen.

Schulter-zu-Schulter Nackenband
Dies ist ein Qualitätsmerkmal und dient der Formbeständigkeit und Stabilisierung von Schulter zu Schulter.

Scotchlite™
Besteht aus vielen mikroskopisch kleinen, reflektierenden Glaskügelchen. Sicherheit des Trägers bei Nacht wird erheblich erhöht, da das Reflexmaterial auf eine große Entfernung sichtbar ist.

Seitenschlitze
Kleine Schlitze in der Seitennaht am Bund, verbessern den Sitz und die Bewegungsfreiheit.

Soft Shell
Spezielle Materialmischung: dreischichtige Soft Shell-Schlingenware besteht auf der Gewebeaußenseite aus 93% Polyester mit 7 % Elastane, in der Mittelschicht ist eine atmungsaktive TPU-Membran und die Innenseite ist aus Microfleece für extra große Wärmewirkung. Dieses elastische Gewebe garantiert höchstmöglichen Tragekomfort aufgrund seiner ausgewogenen Harmonie aus Windbeständigkeit, Atmungsaktivität und absoluter Wasserresistenz. Das strapazierfähige Außengewebe bietet einen Schutz gegen äußere Einflüsse und ist besonders geeignet für die kälteren Jahreszeiten und schweißtreibende Sportaktivitäten. Die Körperwärme wird weitestgehend festgehalten, während Körperfeuchtigkeit rasch von der Haut weg nach außen abgeleitet wird, so dass der Träger warm und trocken bleibt. Für Textildruck (Siebdruck) und Bestickung geeignet.

Stickkarte (Stickdisc, digitale Lochkarte)
Als Stickkarte bezeichnet man im Bereich der Maschinenstickerei das erstellte Stickprogramm. Der Name kommt von den früher zur Maschinensteuerung verwendeten Lochkarten.

Spotshield
Beschichtung, die öl- und wasserbasierende Flüssigkeiten abperlen lässt (Lotus-Effekt).

Schlauchware
Es handelt sich um ein Herstellungsverfahren, bei dem Baumwollgarne auf einer speziellen Rundstrickmaschine zu einem Schlauch verarbeitet werden, so dass es keine Seitennähte gibt.

Taslan
Bestimmte Webart von Fasern und der daraus resultierende Stoff. Langlebiges, wasserabweisendes Nylon, der an der Oberfläche etwas glänzt.

Ton-in-Ton
Details wie z. B. Knöpfe oder Reissverschlüsse entsprechen der Farbe des Textils.

Twill
Nennt man eine besonders dichte, 2-fädig in Köperbindung gewebte Stoffqualität, mit fester, feiner Bindung und weichem glatten Griff. Twill ist der englische Name für Köper.

Verdeckter Zip
Der Reißverschluss wird rechts und links vom Stoff überlappt, so dass sich die Stoffe in der Mitte treffen und eine geschlossene Druckfläche entsteht.

Verlängerter Rücken
Die Rückseite ist länger geschnitten als die Vorderseite des Produkts.

Versiegelte Nähte
Nähte sind von innen überklebt und somit gegen Wasser geschützt. In der Regel sind solche Textilien wasserdicht.

Vintage (auch Used-Look)
Wirkt durch Pigmentfärbung wie bereits häufig getragen und gewaschen. Achtung: Material blutet anfangs aus – deshalb unbedingt separat bzw. mit gleichen Farben waschen.

Viskose
Faser auf Zellulosebasis, allerdings nicht natürlich gewachsen, sondern im chemischen Prozess (Viskoseverfahren) entstanden. Viskose ist die „natürlichste“ aller Chemiefasern. Sie wird aus regenerierter Zellulose (Ausgangsmaterial Buchen- oder Fichtenholz oder nicht verspinnbare Baumwolle) gewonnen und zu leichten, weich fließenden Stoffen verarbeitet. Nimmt Feuchtigkeit sehr gut auf, knittert kaum.

Vorgeschrumpft
Das Material wird unter Druck gepresst bevor es dann genäht wird. Die Dekompression erfolgt dann beim Waschen. So laufen diese Textilien weniger ein.

Vorgewaschen
Die Gewebe werden vor ihrer Verarbeitung zum Kleidungsstück gewaschen. Dadurch entspannen sich die Baumwollfasern und das Material wirkt etwas dicker, es fühlt sich weicher an und läuft weniger ein.

Wrinkle-free
Eine chemische Ausrüstung des Stoffes / der Nähte, um das Bügeln überflüssig zu machen. Nach vielen Wäschen lässt die Wirkung jedoch etwas nach.

Zellulose
Wichtigster Grundbaustein zellulosischer Chemiefasern, beispielhaft für Zellulosefasern sind zu nennen: Viskose, Modal, Lyocell, Cupro, Acetat, Triacetat.

2-Wege-Zip
Ein Reißverschluss, der sowohl nach oben als auch nach unten geöffnet werden kann.

Linktipps:

– Textildruck auf T-Shirts, Polos, Hemden und Sweater
– Bestickungen auf Hemden, Polos, Kappen, Abzeichen und Embleme