Transferdruck

Beim Transferdruck findet das Bedrucken der Textilien nicht direkt auf den Stoff sondern mittels Transferfolien statt. Diese Transferpapiere werden vorher (etwa mittels Siebdruck) bedruckt und dann mit Hilfe einer Transferpresse mittels Hitze und Druck auf das Medium übertragen. Es handelt sich dabei also nicht um ein Direktdruckverfahren, sondern um ein Transferdruckverfahren.

Es gibt zahlreiche Vor- und Nachteile dieses Druckverfahrens im Vergleich zum Siebdruck.

Vorteil: Mittels Transferdruck lassen sich fotoartige 4c-Druckvorlagen mit Farbverläufen auch auf dunkle Textilien drucken, dies funktioniert im Siebdruck nicht.

Nachteil: Die „Steifheit“ des Aufdruckes. Durch den besonderen Farbauftrag und der Unterlegung der Farbe weiß, kommt es bei dunklen Textilien zum ungeliebten „Transferdruck-Effekt“. Bedeutet, dass die Druckfläche steif ist und durch den Farbauftrag das Gewebe fast vollkommen versiegelt, wass dazu führt, dass der Träger darunter schnell zu schwitzen beginnt. Die Industrie arbeitet beständig daran diese Problem mit neuen Druckfarben und Folien zu beheben.

Vorteil: Der Transferdruck ist die ideale Technik, um kleine Motive mit vielen Druckfarben in großen Stückzahlen kostengünstig herzustellen. Es besteht daher die Möglichkeit, Logos auf der Brust, am Ärmel und auf dem Rücken der jeweiligen Textilien unschlagbar preiswert umzusetzen.

Nachteil: Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass große Druckmotive relativ kostenintensiv zu realisieren sind, da sich der Preis bei diesem Druckverfahren – anders als beim Siebdruck, wo die Anzahl der Druckfarben die Kosten bestimmt – nach der Größe des Druckes richtet.

Vorteil: Während im Siebdruckverfahren nur grobe Raster verwendet werden können (etwa 22er Raster, d.h. z.B 22 Punkte pro cm²), können im Transferdruck auch feinere Vorlagen genau gedruckt werden. Je nach Transferverfahren (z.B. Soft-Transfair, Plastisol-Transfer, Flock-Transfer) können Raster bis zu 60 Bildpunkten pro cm² und mehr verwendet werden. Dies deshalb, weil ja nicht das grobe Textilgewebe direkt bedruckt wird, sondern die wesentlich feinere Oberfläche des Transferpapiers. Zum Vergleich: Im Offsetdruck (Buchdruck) auf Papie kommen üblicherweise 120er Raster zum Einsatz, im Kunstdruck noch weit darüber hinaus.

Nachteil: Siehe oben – die Druckfläche ist – vor allem bei größeren Aufdrucken – oftmals steif, zuweilen gummiartig.

Während in den USA – bedingt durch die Größe des Marktes und die dafür notwendigen Stückzahlen pro Druckmotiv – dieses Druckverfahren sehr weit entwickelt ist, ist es in Europa im bereich Textildruck noch immer ein nicht so häufig verwendetes Textildruckverfahren, da es nur von wenigen Druckereien optimal angewendet werden kann. Durch die immer besser werdende Technologie des Digitaldirektdruckes (der die Vorteile beider Druckverfahren – Siebdruck und Transferdruck) vereinigt, dürfte die Bedeutung dieser Drucktechnik künftig sinken.

Wir führen Transferdrucke in eingeschränktem Umfang auf bewährtem Trägermaterial durch, soferne die Vorlage nicht im Siebdruckverfahren umgesetzt werden kann. Wir verwenden diese Technik nur, wenn Sie unsere extrem hohen Qualitätsansprüche erfüllen kann, ansonsten raten wir unseren Kunden zu Erfolg versprechenderen Alternativen.